Kunsttherapie als Begleitung
Die Kunsttherapie beginnt dort, wo Sprache aufhört, wo Erlebnisse und Gefühle nicht mehr in Worte zu fassen sind. Sie kann eine Möglichkeit sein,traumatische Erlebnisse zu formulieren und dafür Ausdruck zu finden. Die Kunsttherapie geht davon aus, dass sich seelische Zustände, innere Bilder und Vorstellungen und äussere Situationen im menschlichen Ausdruck spiegeln. Malen, Gestalten, Schöpferisch-sein kann tiefe Schichten offen legen. Dies bedeutet oft Spannungen erleben – Spannungen aus dem Inneren oder aufgebaut im Wechselspiel mit der Umwelt. Durch das “Nach Aussen Treten” können diese oft gelöst werden und Neues kann zu fliessen beginnen.
Das Ausgedrückte bietet Hand zu einem gezielten Therapieprozess. Dieser orientiert sich am angebotenen künstlerisch gestalteten Material und den Gesprächen darüber. Kunsttherapie hilft Erfahrungen und Erlebnisse zu integrieren, Schwächen zu sehen und zu bejahen, aber auch eigene Stärken zu erkennen und zu pflegen. Der/die Therapeut/in schafft immer wieder Freiraum für den gestalterischen Ausdruck, begleitet die Menschen auf einem Weg der Erfahrung mit sich selbst. Kunsttherapie kann in Krisen und Krankheit begleiten, aber auch helfen, im Alltag neue Wege zu finden.
Kunsttherapie erfüllt sich dort, wo Entwicklung und Beziehung stattfindet.
Sie geht von den skizzierten Grundsätzen aus und macht sich psychologische und andere wissenschaftliche Erkenntnisse zu Nutzen.
Kind und Kunsttherapie
Ich arbeite mit Farben, Formen, mit Ton und anderen Materialien, aber auch mit der inhaltlichen Hilfe der Märchen. Diese Mittel erlauben den Einstieg in seelische Ebenen. Sie werden zur Sprache der Seele. Dadurch kann das Kind auf die ihm gemässe Art Erfahrungen verarbeiten, in Momenten der Verunsicherung Halt in sich selbst finden. Dies gilt nicht nur für kranke oder auffällige Kinder, die unter psychischem Druck leiden. Jedes Kind kommt früher oder später in die Situation, wo es erfährt, dass es verschiedene Wirklichkeiten gibt, d.h. wo es Freude und Schmerz, Angst und Geborgenheit, Liebe und Hass erfährt. Die Verunsicherung ist unabdingbarer Teil der menschlichen Entwicklung und Entfaltung. Aber wir können das Kind in dieser Verunsicherung bewusst begleiten und so in seiner Entfaltung fördern.